MEMBRANA  PUPILLARIS  PERSISTENS (MPP)                       

 


1-Pupillarmembran,
2-Hornhautanlage,
3-Lider (geschlossen),
4-Linse,
5-Netzhautanlage,6-Gefäße hinter der Linse (Hyaloidea – System);
7-Ringgefäß,
8-Aderhautgefäße,
9
- Ziliararterie
Quelle:
augentierarzt.at

Quelle: augentierarzt.at

 

 

 

 

 

 


Gefäßsystem zur Ernährung der Linse bei der Geburt
Quelle: augentierarzt.at

 

 

 

 

 


Bei MPP ist im embryonalen Entwicklungsstadium die Linse von einem Blutgefäßnetz umgeben, der vordere Anteil des Blutgefäßnetzes wird Pupillarmembran genannt. Diese embryonalen Gefäßnetze bilden sich in der Regel bis zum Zeitpunkt des Öffnens der Augen zurück, geschieht diese Rückbildung nicht vollständig, bleiben Gewebereste auf der Iris oder auf der Linse bzw. der Linsenkapsel bestehen. Bei den ausgeprägten Rückbildungsstörungen findet man Gewebsverbindungen, die von der Iris zur Linse oder von der Iris zur Hornhaut ziehen und dort Trübungen verursachen. Bei großflächigen Trübungen der Linse oder Hornhaut kann eine starke Sehbehinderung vorliegen. Es ist im Grunde ein Rest einer embryonalen Struktur, die sich nicht vollständig zurückgebildet hat. Diese Gefäßreste können sich mit oder ohne Überquerung der Pupillaröffnung von Iris zu Iris aufspannen oder können zwischen Iris und vorderer Linsenkapsel verlaufen. Häufig ist dann auch ein unter der Geburt schon vorhandener (kongenilater) grauer Star mit ausgebildet. Verbinden sich die Gefäßrudimente Iris und Hornhautendothel miteinander wird diese als Membrana pupillaris persistens adhaerens bezeichnet. In dem Fall kann es zu einer grau-weißlichen Trübung oder Pigmentierung der Innenseite der Hornhaut mit einem je nach Ausdehnung der Anheftungsbezirke lokalen oder weitläufigerem (diffusen) Hornhautödem des darüber gelegenen Hornhautgewebes kommen.

 

Schema 1:

Möglicher Verlauf der Pupillarmembran-stränge

1) Sagittalschnittansicht   2) Frontalansicht


 
a-freie MPP in der Vorderkammer flottiert, b-zur Linse ziehende c&d-auf Regenbogenhaut verlaufende, e-zur Hornhaut ziehende MPP
Quelle: augentierarzt.at 

Erkennbarkeit:
Eine leichte Form dieser angeborenen Rückbildungsstörung fällt meistens nicht auf, es sind entweder zarte linienförmige Strukturen auf der Iris oder braune punktförmige Pigmentablagerungen auf der Linsenvorderfläche (im Zentrum der Pupille) zu sehen. Eine ausgeprägte Veränderung erkennt man als linienartige Verbindungen zwischen der Iris und einer weißlichen Trübung der Linse (in der Pupille) oder als linienartige (manchmal flächige) Verbindung zwischen der Iris und der Hornhaut.


MPP nur die Iris betreffend
Quelle:
eyevet.ch
 

MPP Fäden von Iris zu Iris
Quelle: tierklinik-oerzen

 

Ausgeprägte MMP von Iris zur Hornhaut, daher die weißen Bezirke.
Quelle: tierklinik-oerzen


Diagnose:
Das Ausmaß und eine genaue Lokalisation der Trübung kann mittels eines Spaltlampen - Biomikroskopes festgestellt werden. Zu unterscheiden ist die MPP von einer Hornhautperforation mit vorgefallenem Irisgewebe.

Ursache:
Es kann sich um eine spontane oder eine erbliche Rückbildungsstörung der Pupillarmembran handeln.

Folgen:
Die angeborene Rückbildungsstörung bleibt unverändert. Je nach dem Ausmaß der Trübungen der Linse oder Hornhaut (falls beteiligt) kommt es zur mehr oder weniger starken Sehbehinderung.

Therapie:
Ist lediglich in den Fällen zu erwägen, in denen das Sehvermögen in Folge eines zentral an der Hornhaut oder Linse bestehenden Prozesses massiv beeinträchtigt ist. Die Entfernung der Linse oder eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) stehen in diesen sehr seltenen Fällen zur Disposition, wobei gerade die Hornhauttransplantation mit erheblichen Risiken verbunden ist.


Erblindung durch totale Hornhauttrübung infolge von MPP

Quelle: augentierarzt.at